Plastiken

Faszination Papier und Mensch

„Das Leben beobachten, seine Geschichten illustrieren“ ist das Thema meiner Papier Arbeiten. Die figurativen Plastiken halten kleine Momente des Lebens fest. Die Idee zu jeder Figur entspringt immer einer realen Begegnung oder Beobachtung. Die daraus entstandene Plastik transportiert den einen Moment und verleiht ihm Größe. Die Betrachter können an eigenes Erleben anknüpfen, sich erinnern, Fragen stellen und neue Lebensgeschichten erfinden. Die Oberflächen der aus recyceltem Papier modellierten Figuren lassen hier und dort noch Fragmente von Schrift und Bild erahnen und laden zum genaueren Erkunden und Spekulieren ein. Papier und Figur haben oft einen eigenen Bezug zueinander. So entstand „Der Reisende“ aus alten Atlanten, „Der Lehrer“ aus Brockhaus Bänden und „Nach Westen“ aus alten Dokumenten meines Vaters aus Kriegs- und Nachkriegszeit.

Das Medium Papier fasziniert gleichermaßen durch seine Möglichkeiten wie seine Beschränkungen. Mimik und Detail verbleiben im Ungenauen. Die Leichtigkeit des Materials erlaubt expressive Körperhaltungen. Ein gewisses Zufallsmoment findet sich durch die Oberflächen, in Abhängigkeit vom gewählten Papier und Grob-, bzw. Feinheitsgrad der Auflösung. Licht und Schatten beflügeln die Ausdruckskraft der Figur. Farbigkeit entsteht nur durch die Eigenfarbigkeit des Papiers.

Zu guter Letzt spiegelt das Material die Vergänglichkeit aller Momente und des Seins, indem es sich in Verbindung mit Wasser wieder in seinen Ursprungszustand verwandeln würde. Papier ist eben doch geduldig.